Der Lapis Lungus

Last update 27 September 2017

Verschiedene Elemente lassen es zu, eine Auslegung und Datierung der Stele von Chivasso als Grabmal aus dem VII.-VI. Jahrhundert v.Ch. vorzuschlagen.

Die Dimensionen und die Form der Stele, etwa 4 Meter hoch und 1,5 Tonnen schwer, auf der noch große, runde Einschnitte sichtbar sind (die beiden oberen sind zur Anbringung der Eisenketten des Prangers mit Blei gefüllt worden), erinnern an ähnliche Fundstücke in Mazzè und Lugnacco, was eine Verbreitung dieser Arten im Canavesegebiet unterstreicht.

lapis longus

Im Jahr 1499 wurde ein langer Stein (lapis longus), der in der Nähe der Kirche St. Michael gefunden worden war, welche kurz nach dem Jahr 1000 in dem Gebiet zwischen dem Schloss und dem Dom gebaut und im Jahr 1649 im Rahmen einer Neuanlegung des Platzes vollständig abgerissen wurde, in einen Pranger zur Bestrafung zahlungsunfähiger Schuldner verwandelt und in der Mitte des Schlossplatzes aufgestellt.

Die Verurteilten wurden aller Güter enteignet und halb entkleidet dem allgemeinen Spott ausgesetzt. Außerdem zwang man sie, zum Hohn, mit dem nackten Gesäß auf den Stein zu fallen (cessio bonorum).

Nach der Mitte des 17. Jahrhunderts, mit der Neuanlegung des Platzes, erhielt der Pranger an den Mauern der westlichen Seite seinen neuen Platz.

Mit der Ankunft der Franzosen und der revolutionären Ideen im Jahre 1798 wurde der Stein als Symbol der vergangenen Regierung entfernt und in diesen Bereich verlegt.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Stele anlässlich der Anlage des Parks und der Allee in eine Parkbank verwandelt.

Der lokale Historiker Prof. Luciano Dell'Olmo erkannte intuitiv die Bedeutung des Fundstückes und wies die Oberintendantur darauf hin, die nach Feststellen des archäologischen Interesses, in Absprache mit der Stadtverwaltung, die Sanierung des Steines veranlasste.

Approfondimento
02-09-2021

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