Wirtschafts- und Arbeitspalast "Luigi Einaudi"

Last update 6 Mai 2023

Ex-Kaserne "Generale Carlo Giordana"

Es liegen keine genauen Belege betreffend des Baujahres des Gebäudes vor. Man geht davon aus, dass das Gebäude im 17. Jahrhundert entstanden ist und wahrscheinlich von Soldaten und Militär als Lager oder Station genutzt wurde. Auf Karten hat man ein “militärisches Quartier “ an der südlichen Stadtbefestigung gefunden. Im 19. Jahrhundert wird das Vorhandensein der Kaserne in einer Zeichnung des zeitgenössischen Druckers Clemente Rovere bestätigt. In der ersten Hälfte des Jahrhunderts und während des Risorgimento diente die Kaserne als Sitz einer Patriotenlegion, die damals reguläre Truppen unterstützte. Verschiedene militärische Korps (Infanterie, Bersaglieri, British Italian Legion, Alpini usw.) nutzten das Gebäude später im Wechsel und erst im Jahr 1915 wird dieses zum festen Sitz der 6. Regimentsabteilung des “Genio Ferrovieri”, welches die Eisenbahnlinie “Chivasso-Aosta” leitet.

Im Jahr 1931 wird ein Teil des Gebäudes dem militärischen Wehrbezirk zurückgegeben und das “Neue Militärische Quartier” erhält den Namen “Kaserne General Carlo Giordana”

Ab September 1943 wurden das Gebäude, sowie einige Lokale durch die schwarzen Brigaden der “Italienischen Sozialen Republik”, sowie von einigen Abteilungen der “Wehrmacht” als Gefängnis genutzt, aber nach dem Kriegsende wurde die Kaserne dem “Genio Ferrovieri” zurückgegeben. Im Jahr 1993 ist das Gebäude der Gemeinde Chivasso übereignet worden und ist im Jahre 2000 unter der Kontrolle und mit Interesse der Gemeindeverwaltung komplett wiederhergestellt worden, um zum Palast der Wirtschaft und der Arbeit “Luigi Einaudi” zu werden.

                                                                                        Die Uhr der neuen Zeit

orologio nuovo

Der Palast weist im Tympanon eine Erinnerung an die Französische Revolution auf, als sich Chivasso unter französischer Kontrolle befand und das Gebäude wahrscheinlich schon gebaut war: eine Uhr der „Neuen Zeit“. Aufgrund der Revolution musste die soziale Ordnung verändert werden, das bürgerliche Leben war zu rationalisieren, zu verdrängen und zu erneuern und auch die Methode der Zeitmessung war zu reformieren.

Dementsprechend wurde der Tag der “Neuen Zeit” in 10 Stunden untergeteilt, jede Stunde in 100 Minuten und jede Minute in 100 Sekunden (diese Zeiteinteilungen waren natürlich länger als die der alten Zeit). Unsere Uhren messen den Tagesablauf mit 2 vollen Umdrehungen des Zifferblattes, wärend die Uhr dieses Palastes eben nur eine Umdrehung macht.

Die Zeitreform funktionierte jedoch nicht und wurde schließlich 1806 von Napoleon wieder aufgehoben, zumal inzwischen auch nur wenige Uhren nach der neuen Methode gebaut worden waren und keine davon öffentlich in Dienst stand. Nun erinnert diese posthum erstellte dezimale Turmuhr an die historische Zerrüttung, welche die Grundlagen der demokratischen Reform in Europa gestellt hat.

Approfondimento
02-09-2021

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Palazzo Einaudi - Sala convegni/Aula didattica
16-02-2023

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