St.-Chiara-Palast

Last update 16 Februar 2023

Der Palast wurde zwischen 1739 und der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vom Jesuitenpater Antonio Falletti aus Barolo, als Kloster der Strenggläubigen Klarissen gebaut, worauf sein Name zurückgeht.

Der zu aufwendige Gebäudekomplex blieb jedoch unvollendet: die heutige Palastfassade, die mit einer interessanten, 1999 von Mario Tebenghi restaurierten Sonnenuhr geschmückt ist, ist nur ein Teil des nie fertiggestellten Kreuzgangs.

Im Erdgeschoss, wo sich eine Kapelle befand, wurde um 1864 ein kleines Theater einrichtet, das heute noch benutzt wird: es wurde von Fausto Gozzano, Ingenieur und Laienschauspieler sowie Vater des berühmten Dichters Guido Gozzano, entworfen.

Diesem Raum gegenüber befindet sich der mit Fresken im Stil Humbert I. ausgeschmückte Ratssaal.

Im ersten Stock des Palastes sind gleich fünf Werke von Demetrio Cosola, einem Künstler des 19. Jahrhunderts und Meister der veristischen Malerei im Piemont, der in Chivasso sehr aktiv war, zu bewundern: im Saal des Gemeindeausschusses befinden sich zwei Ölporträts aus seiner Jugendzeit, die seine Eltern darstellen (1875); zwei weitere Werke sind ein männlicher Akt sowie das Porträt von Giuseppe Basso, einem Physiker aus Chivasso.

Das fünfte Werk, ein großes Pastell, wird im Büro des Bürgermeisters aufbewahrt: Die Impfung im Piemont.

Dieses wunderschöne tableau vivant, das eine exakte Beschreibung der damaligen Gesellschaft von Chivasso gibt, entstand um 1894: es stellt mit beachtlicher Farbhelligkeit und formalem Gleichgewicht die Impfung einiger Kinder gegen Pocken dar. Chivasso war die erste Stadt im Piemont, in der diese medizinische Vorschrift Pflicht wurde.

Im Büro des Bürgermeisters sind zwei Drucke der Stadt Chivasso von großem historischen Interesse, die aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammen.

Außerdem sind im ersten Stock, auf dem westlichen Teil des Flurs, einige Werke zeitgenössischer Künstler aus Chivasso ausgestellt.